Freitag, 18. Oktober 2024

ETF-Sparplan für die Altersvorsorge

Klassische Anlageformen wie Lebens- oder Rentenversicherungen verlieren als Altersvorsorge immer mehr an Bedeutung, da sie kaum noch Dividenden bringen. In Zeiten niedriger Zinsen suchen viele Menschen nach alternativen Geldanlagen, zu denen auch ETFs (Exchange Traded Funds) als börsengehandelte Fonds gehören. Anders als Investmentfonds sind ETFs kostengünstig, da sie nicht aktiv gemanagt werden. Sie sind auf viele Anlageklassen verfügbar; am beliebtesten sind jedoch ETFs auf Aktien. Ein ETF-Sparplan bietet als Altersvorsorge ein hohes Maß an Flexibilität.

Investition in ETFs

ETFs sind börsengehandelte Fonds und werden auch als Indexfonds bezeichnet, da sie einen Index wie den DAX, den Dow Jones oder den Weltaktienindex MSCI World passiv nachbilden. Ein ETF spiegelt die Wertentwicklung des zugrundeliegenden Index wider. Steigt der Index in seinem Wert, zeigt auch der ETF eine Wertsteigerung. Umgekehrt fällt der Wert des ETFs, wenn der Index in seinem Wert fällt. Ein ETF enthält zahlreiche Wertpapiere und bietet daher eine starke Diversifikation.

ETFs sind auf verschiedene Anlageklassen verfügbar:

  • Aktien
  • Anleihen
  • Immobilien
  • Währungen
  • Rohstoffe

Am beliebtesten sind Aktien-ETFs, da sie eine hohe Rendite versprechen. Allerdings sind solche ETFs häufig stark volatil, können also stark schwanken. Wer mit einem ETF-Sparplan für das Alter vorsorgen möchte, kann die Volatilität ausgleichen, indem er zusätzlich in einen Anleihen-ETF investiert. Anleihen-ETFs sind weniger volatil, versprechen aber eine geringere Rendite.

Die Investition in ETFs ist mit Einmalzahlungen und mit Sparplänen möglich. Für die Altersvorsorge ist ein Sparplan am besten geeignet, denn er ermöglicht einen langfristigen Vermögensaufbau mit geringen Einzahlungen.

Einen ETF-Sparplan eröffnen – so geht’s

Die Investition in einen ETF-Sparplan ist schon mit geringen monatlichen Beträgen möglich. Wer einen ETF-Sparplan eröffnen möchte, sollte eine Direktbank wählen, die online aktiv ist und sich durch günstige Konditionen auszeichnet. Grundlage für den ETF-Sparplan ist ein Depot, auf dem die ETF-Sparpläne aufbewahrt werden. Zusätzlich wird ein korrespondierendes Girokonto eröffnet.

Ein ETF-Sparplan-Vergleich informiert über die Konditionen bei den verschiedenen Anbietern:

  • Depotgebühr
  • Mindest- und Höchstsparrate für den ETF-Sparplan
  • mögliche Sparintervalle, beispielsweise monatlich, vierteljährlich oder halbjährlich
  • Gebühren für den Erwerb der ETF-Anteile

Die Gebühr für den Erwerb der ETF-Anteile kann ein prozentualer Anteil auf die Sparrate, aber auch en fester Geldbetrag sein. Im Rahmen von Aktionen bieten einige Banken gebührenfreie ETF-Sparpläne auf bestimmte ETFs an. Für den Erwerb der Anteile werden dann keine Gebühren erhoben.

Anleger, die einen ETF-Sparplan eröffnen möchten, müssen zunächst ein Depot eröffnen und dann den geeigneten ETF auswählen. Nicht alle ETFs sind sparplanfähig. Das Sparintervall wird festgelegt. Viele Anleger wählen ein monatliches Sparintervall. Die Sparrate sollte abhängig von den persönlichen finanziellen Verhältnissen gewählt werden. Bei einigen Anbietern sind bereits Mindestsparraten von nur 10 Euro möglich.

Die Wahl des geeigneten ETFs

Um möglichst hohe Gewinne mit dem Sparplan zu erzielen, kommt es auf die Wahl des richtigen ETFs an. Gut geeignet sind ETFs auf einen breit gefächerten Aktienindex wie den MSCI World als Weltaktienindex oder den Stoxx Europe 600 mit Aktien der stärksten europäischen Unternehmen.

Die Investition ist in thesaurierende und ausschüttende ETFs möglich. Bei einem thesaurierenden ETF profitieren Anleger vom Zinseszinseffekt, da die Dividende immer wieder neu in Fondsvermögen angelegt wird. Ausschüttende ETFs zahlen die Dividende an die Anleger aus. Allerdings kann bei einigen Anbietern von Sparplänen eine Wiederanlage der ausgeschütteten Dividende vereinbart werden.

Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Kosten des ETFs. Der ETF-Anbieter erhebt Kosten, die unabhängig von den Kosten bei der depotführenden Bank sind. Diese Kosten unterscheiden sich stark, je nach ETF. Zusätzlich kommt es auf das Fondsvolumen und die Wertentwicklung an. Ein ETF-Vergleich informiert über die Eigenschaften der ETFs auf einen bestimmten Index.

Es ist möglich, in mehrere ETFs zu investieren. Anleger können ein Portfolio einrichten und Sparpläne auf verschiedene ETFs eröffnen. So lässt sich die Volatilität einzelner ETF ausgleichen.

Flexibilität bei einem ETF-Sparplan

Ein ETF-Sparplan als Altersvorsorge bietet ein hohes Maß an Flexibilität, da keine feste Laufzeit gilt. Wer bereits in jungen Jahren einen Sparplan eröffnet, kann im Alter einen beachtlichen Ertrag verzeichnen. Die Sparrate kann abhängig von den persönlichen Verhältnissen verändert werden. Es ist auch möglich, bei finanziellen Engpässen die Sparraten auszusetzen.

Jederzeit ist ein Verkauf der erworbenen ETF-Anteile möglich. Entwickelt sich ein ETF nicht wie erwartet, können Anleger den ETF wechseln und in einen anderen ETF investieren, der eine bessere Entwicklung verspricht. Ein ETF-Sparplan ist kurzfristig kündbar.

Um für das Alter vorzusorgen und die Rente aufzubessern, können Anleger einen Entnahmeplan erstellen. Das ist bereits bei der Eröffnung des Sparplans, aber auch kurz vor der Auszahlung möglich. Die Auszahlung kann in einer Summe oder in Raten erfolgen.