Sonntag, 9. März 2025

Aroniabeeren für den Garten

Nicht jede Beere ist frisch vom Strauch genießbar. Dazu gehört auch die Aroniabeere, denn sie schmeckt viel zu säuerlich. Um ihr gesundes Innenleben zu verwerten, verarbeitet man sie frisch zu Saft, Nachtisch, Konfitüre oder sogar Likör. Getrocknet peppt sie den Geschmack von Kuchen auf. Weil das alles möglich ist, hat sich die erbsengroße, blau-violette Beere mittlerweile auch hierzulande als Gartenbewohnerin etabliert. Zu ihrer Verbreitung im grünen Reich hat ihre unübersehbare Präsenz in vielen Teilen des Einzelhandels beigetragen.

Dass sie immer beliebter wird, verdankt sie ihrem Ruf als Inhaberin heilender Wirkstoffe – den sie in Osteuropa schon seit Jahrzehnten genießt. Dabei spielen vor allem die reichlich enthaltenen Anthocyane eine Rolle. Während sie die Pflanze selbst vor zu viel UV-Licht schützen, bekämpfen sie im menschlichen Körper die schädlichen freien Radikalen. Deshalb spricht man ihr die Fähigkeit zu, zum Schutz vor Krebskrankheiten, Herzinfarkten und Verkalkungsvorgängen in den Adern beizutragen. Zudem spenden die Früchte mehrere Vitamin-B-Varianten und Folsäure. Sie sind also mindestens so gesund wie Äpfel, denen sie in der Form ähneln. Deshalb nennt man sie vielerorts auch Apfelbeere. Der Name ist auch insofern passend, als die schönen weißen Doldenblüten, die sich in Mai und Juni zeigen, den Apfelblüten ähneln.

Bereicherung für den Garten

Die ursprüngliche Heimat für die robuste und gleichzeitig anspruchslose Pflanze ist Nordamerika, wo sie sich in Sumpfgebieten angesiedelt hat. Anfang des letzten Jahrhunderts kam sie nach Europa, mitgebracht von einem russischen Botaniker. Der westliche Teil des Kontinents entdeckte sie erst nach der Jahrtausendwende als Bereicherung für den Garten.

Die Aroniabeere ist eine wunderbare Möglichkeit für Garten-Neulinge. Mit ihrer maximalen Höhe von zwei Metern macht sie sich als Gehölz in Rabatten genauso gut wie als Sichtschutz- und Grenzbepflanzung. Sie mag volle Sonneneinstrahlung, begnügt sich aber auch mit einem halbschattigen Areal. Die Bodenverhältnisse sollten durchschnittlich sein. Bei besonders schwerem oder trockenem Boden kann man mit Sand bzw. Humus nachhelfen.

Bescheidenes Mitglied

Greift man für die Anpflanzung zu wurzelnackten Pflanzen, so sind die Herbst- und Frühlingsmonate die beste Wahl. Bevor die Aroniabeere ihren Platz im Garten einnimmt, wird sie für eine Stunde ins Wasserbad gegeben. In das großzügig ausgehobene Pflanzloch kommt dann zusätzlich eine Gießkanne Wasser. Nach dem Einpflanzen drückt man die Erde gut fest und spendiert dem Neuzugang eine weitere großzügige Portion an erfrischendem Nass.    

Im Reich des Gärtners angekommen, zeigt sich die Aroniabeere als bescheidenes Mitglied. Einmal im Frühjahr Dünger, und sie ist das ganze Jahr über zufrieden. Während des Wachstums braucht sie genügend Wasser, vor allem, wenn der Sommer sehr trocken ausfällt. Auf Pflanzenschutzmittel kann man vollständig verzichten. Setzt man gern eine Pflegeschnitt an, braucht man das nur alle drei bis vier Jahre zu tun. Wer noch nicht überzeugt ist, findet hier ein Konfitüre-Rezept:

500 Gramm Aroniabeeren mit 500 Gramm Brombeeren verwenden. Alles verlesen, waschen und ausreichend abtropfen lassen. Die Beeren zunächst pürieren und dann durch ein Sieb streichen. Die Masse zusammen mit 500 Gramm Gelierzucker in einem Topf aufkochen. Unter Rühren 4 Minuten lang weiterkochen. Nach Geschmack vor dem Einfüllen in Gläser einen Esslöffel Cognac oder Whisky zugeben.