Samstag, 23. November 2024

Chili con Carne

Eine weit verbreitete Erfahrung in Betrieben: In der Mittagspause braucht man mal etwas anderes als das, was die Kantine bietet, und Fastfood als Alternative kommt nicht in Frage. Da bietet es sich an, eine mitgebrachte fertige Mahlzeit aufzuwärmen. Eine, die sich dafür bestens eignet, ist Chili con Carne.

Welche Entstehungsgeschichte verbirgt sich hinter dem Gericht? Wie so oft, gibt es verschiedene Berichte. Jedenfalls ist es in den USA so beliebt, dass die Bundesstaaten Arizona, New Mexiko und Texas jeweils die Herkunft für sich reklamieren. Dabei verweisen sie wahlweise auf die eigenen Ureinwohner oder eingewanderte Griechen, Iren, Spanier und Chinesen.

Die Chilipflanze selbst gibt es seit Jahrtausenden. Es ist nachgewiesen, dass Ureinwohner sie um 4000 v. Chr. in Mexiko als Nutzpflanze kultivierten. Kein Wunder also, dass auch Mexikaner davon ausgehen, dass das erste Chiligericht in ihrem Land gekocht wurde. Die indigenen Völker Mittelamerikas schufen das Wort „chilli“ für die botanische Ernährungsquelle. Später machten die spanischen Eroberer daraus „chile“, was im Englischen zum Chili wurde.

Zwei Erzählungen

In zwei Erzählungen findet man konkrete Vorstellungen, wie die Historie der speziellen Art von Rindfleischverarbeitung verlief. In der ersten werden die nordamerikanischen Ureinwohner als Erfinder genannt, weil sie bereits eine erfolgreiche Methode zur Haltbarmachung anwandten. Sie versahen ihr Fleisch mit Salz und scharfen Gewürzen, rieben es mit Fett ein und hängten es so über eine Feuerstätte, dass es nur geringer Hitze ausgesetzt war. Auf diese Weise getrocknet, holte man es auf Reisepausen hervor und kochte es zusammen mit Zutaten wie Bohnen zu einer Art Eintopf.

In der zweiten Geschichte wird den amerikanischen Cowboys der Einfallsreichtum für das Schnellgericht zugeschrieben. Auch sie durchstreiften weitläufige Gefilde mit ihren Rinderherden und benötigten Proviant. Angeblich konservierten sie ihr Fleisch dafür nicht mit Salz, sondern mit Chili. Das Trockenprodukt verstauten sie in ihren Satteltaschen. Während ihre Rinder grasten, schmorten sie es in mindestens zwei Stunden weich. Laut dieser Legende verzehrten sie das Ergebnis ohne weitere Zutaten.

Zubereitung

Was auch immer stimmen mag – Fakt ist, dass heute ein Chili con Carne auch dann noch als solches gilt, wenn man rote Bohnen oder Mais (beides aus der Dose) einfach ergänzt. Für viele Chili-Fans ist es verpönt, das Carne in Hackfleisch zu verwandeln, statt es in Stücke zu schneiden. Zudem soll es aus dem sog. Bürgermeisterstück entnommen sein. So nennt man den hinteren Rücken des Rindfleischs. 

Hier ein klassisches Rezept für vier Portionen Chili con Carne

Zutaten

  • 800 Gramm Rindfleisch
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 3 mittlere Knoblauchzehen
  • 4 rote Chili
  • 350 Milliliter Brühe (vom Rind)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Teelöffel Zucker
  • 2 Teelöffel Oregano, einen halben Teelöffel Kümmel
  • Salz und Pfeffer zum Abschmecken

Zubereitung

  • Das Fleisch in kleine Würfel schneiden und dann in einem sehr guten Öl anbraten. Danach in eine Schüssel geben.
  • Die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden, den Knoblauch auspressen und die Chilischoten (nach Kernentfernung) gut zerkleinern. Alles zusammen im selben Öl dünsten (nach Bedarf etwas Öl zugeben).
  • Das Fleisch in den Topf geben. Alles gut durchmischen und den Zucker zufügen. Mit der Brühe ablöschen.
  • Das Lorbeerblatt, Oregano und Kümmel zugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • 2 Stunden auf kleiner Hitze garen.

Fertig!