Heunetze eignen sich besonders für Pferde, die beim Fressen gerne schlingen und so ihr Heu schneller fressen, als es ihrer Verdauung zuträglich ist. Aber auch sonst kann ein Heunetz nützlich sein, denn so wird auch ein Verteilen des Heus in der Box oder im Paddock verhindert. Heunetze gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, insbesondere die Maschengröße ist bei der Auswahl entscheidend. Welche Maschengröße eignet sich für welchen Einsatz? Und wie wird ein Heunetz richtig befüllt und befestigt?
Das richtige Fresstempo für Pferde
Pferde waren ursprünglich einmal Steppenbewohner. Ihr Verdauungstrakt ist es gewöhnt, permanent eine geringe Menge an Nahrung aufzunehmen. Im Idealfall findet dabei eine dauernde Bewegung im Schritt statt, die die Verdauung zusätzlich anregt. In der heutigen Pferdehaltung findet die Fütterung besonders im Winter punktuell statt, das heißt, das Pferd bekommt seine Heuration mit einem Schlag und nicht selten reicht das Heu auch nicht besonders lange. Dabei sollte ein Pferdemagen nie länger als vier Stunden ohne Nahrung bleiben, damit die Verdauung nicht ins Stocken gerät und ein Überschuss an Magensäure produziert wird. Ein Heunetz kann das Fresstempo verlangsamen und dieses Problem somit optimal lösen.
Welche Maschengröße ist für welchen Einsatz sinnvoll?
Je kleiner die Maschengröße, desto anstrengender wird es für das Pferd an sein Heu zu kommen. Büschel für Büschel müssen aus dem Netz herausgezogen werden. Sind die Maschen sehr eng, werden die Büschel entsprechend kleiner und das Pferd braucht auch länger, um sein Heu zu fressen. Es kann hier verlockend sein, für Pferde, die zum Schlingen neigen, ein sehr engmaschiges Netz einzusetzen. Das ist aber nicht unbedingt immer die richtige Lösung, denn wenn das Fressen zu anstrengend wird, kann ein Fressfrust entstehen. Dies wird daran erkannt, dass das Pferd ungeduldig wird. Auch müssen die Portionen, die das Pferd auf einmal kauen kann, eine gewisse Größe haben, sonst hört das Pferd auf, ordentlich zu kauen, was wiederum nicht optimal für seine Verdauung ist. Da jedes Pferd einzigartig ist, ist die Frage nach der optimalen Maschengröße des Heunetzes nicht allgemein zu beantworten. Am besten wird das Pferd beim Fressen am Heunetz eine Weile beobachtet. Wird es ungeduldig? Fängt es an, am Heunetz zu zerren? Scharrt es mit den Hufen? Und wie groß sind die herausgezupften Portionen? Nach der Beantwortung dieser Fragen kann entschieden werden, ob das Heunetz die richtige Maschengröße hat oder ob ein Heunetz mit größeren Maschen die bessere Wahl wäre.
Wie sollte das Heunetz angebracht werden?
Pferde sind es natürlicherweise gewohnt, den Kopf beim Fressen zu senken und entsprechend ist ihr Verdauungs- und Schluckapparat auch darauf ausgelegt, so zu fressen, dass der Hals gesenkt ist. Ein Heunetz sollte daher nicht zu hoch angebracht werden, damit diese natürliche Haltung nicht gestört wird. Das Heunetz sollte außerdem so angebracht sein, dass es nicht zu sehr hin und her baumelt, denn so wird das Fressen erschwert. Daher ist die optimale Variante ein Heunetz zu befestigen, oben und unten eine Befestigung anzubringen, so dass das Heunetz möglichst fest hängt. Auch kann das Netz direkt an der Wand angebracht werden und dem Pferd so das Fressen erleichtern.
Wann ist ein Heunetz sinnvoll?
Ein Heunetz ist immer dann sinnvoll, wenn Heu gefüttert wird. Sei es als Zufütterung oder als einziges Futter: In jedem Fall sollte dafür gesorgt werden, dass das Pferd das Heu nicht zu schnell herunterschlingt. Dies ist nicht nur wichtig, um die Verdauung im Moment der Heuaufnahme zu schonen. Auch sollte das Heu länger reichen als vier Stunden, denn in der Regel findet nicht genau alle vier Stunden eine erneute Fütterung statt.